3. Begriffe und Definitionen
Kinder und Jugendliche können ungewollt mit pornografischem Material konfrontiert werden, das zu einer falschen Vorstellung von Sexualität führen oder sie in unangemessene Handlungen involvieren könnte. Dies trifft vor allem auch auf kinder- und jugendpornografische Darstellungen zu.
Täterinnen und Täter verwenden das Internet, soziale Medien oder Chat-Plattformen (wie z.B. YouTube, WhatsApp, Games), um Kinder und Jugendliche gezielt anzusprechen, Vertrauen und Beziehungen zu Kindern aufzubauen, oft mit dem Ziel, sexualisierten Missbrauch zu begehen - virtuell oder real. Cybergrooming ist eine Straftat.
- Sexting (missbräuchlich):
Kinder und Jugendliche können freiwillig oder auch dazu verleitet werden, intime Fotos oder Videos von sich selbst zu machen und dann im Netz zu teilen. Eine Weiterleitung oder das Kopieren solcher Fotos und Aufnahmen ohne das Einverständnis der betroffenen Person kann viel Leid und Mobbing nach sich ziehen. Kinder und Jugendliche sind sich oft nicht darüber bewusst, dass die eingestellten oder versendeten Fotos oder Aufnahmen weltweit abrufbar sind oder entsprechend weitergeleitet oder mit KI auch bearbeitet werden können. Erwachsene sollten Kinder und Jugendliche aufklären, dass selbst, wenn sie freiwillig (zum Beispiel innerhalb einer Beziehung) intime, freizügige oder erotische Aufnahmen oder Fotos weiterleiten, diese ggf. auch ohne ihr Wissen weitergeleitet werden können. Herstellung und Weiterleitung von solchen Fotos und Aufnahmen ohne Zustimmung der betroffenen Person gilt als sexualisierte Gewalt. Was ist Sexting und was kann dabei schief gehen?
Kinder und Jugendliche können dazu verleitet werden, intime Fotos oder Videos von sich selbst zu machen und dann im Netz zu teilen. Dies kann von Täterinnen und Tätern ausgenutzt werden, um Druck auszuüben oder die Betroffenen mit dem Bildmaterial zu erpressen, in dem zum Beispiel damit gedroht wird die Aufnahmen zu veröffentlichen und fordern Geld oder weitere Fotos. Dies kann zu sexualisierter Ausbeutung oder Belästigung führen.
Sextortion ist ein derzeitiges Phänomen, hinter dem oftmals organisierte Kriminalität steckt.
- Sexualisierter Missbrauch in Online-Spielen und Chatrooms:
Täter nutzen die Anonymität des Internets, um Kinder in Online-Spielen oder Chatrooms anzusprechen, Vertrauen aufzubauen und sie letztlich zu sexualisierten Handlungen oder Gesprächen zu verleiten. Kinder und Jugendliche sind nicht in der Lage, sich allein im Internet zu schützen. Die Verantwortung, für ihre Sicherheit im Netz zu sorgen, liegt zunächst bei den Anbietern von Online-Diensten und Netzwerken sowie bei Eltern und pädagogischen Fachkräften. Präventive Maßnahmen, die in der realen Welt erfolgreich sind, sollten auch im digitalen Raum zum Einsatz kommen. Diese müssen jedoch durch zusätzliche Ansätze ergänzt werden, die den besonderen Herausforderungen von sexualisierter Gewalt im Internet gerecht werden (siehe auch Kachel: Elemente eines Schutzkonzeptes)